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Donnerstag, 13. Dezember 2012

nix Neues

Ein paar Tage sind seit dem letzten Post ins schneebedeckte Land gezogen und es gibt nach wie vor nix Neues zu berichten. Morgens kalt, mittags kalt, abends und nachts kalt... Mir fehlt etwas. Die morgendlichen Patrouillengänge im Garten mit der Zigarette und der Tasse Kaffee in der Hand, bevor der Alltag losgeht, das Beobachten von Wachstum und wenn es noch so minimal ist, schlichtweg der Unterschied zum vorherigen Tag. Alles ist weiß, weiß, weiß. Gestern gab es zumindest Sonne satt und das stete Glitzern des verschneiten Gartens hatte dann doch wieder was. Für die nächsten Tage sind mildere Temperaturen, einhergehend mit Regen statt Schnee angesagt, was für Abwechslung sorgen wird- und für matschiges Grau wohin man schaut, Glätte auf den Strassen und kalte Feuchtigkeit, die ins Mark kriecht und sich fies mit allen Muskeln zu Verspannungen verbindet. Aber bald ist es geschafft; wenn die Zeit weiterhin in diesem Tempo an uns vorbeirauscht ist das Gröbste bald durch und die Hoffnung auf einen milden, anregenden Frühling kann das Gemüt wieder nähren bis es dann tatsächlich losgeht...
In den letzten Tagen ist mir eine Sache extrem schwergefallen: die herbstlichen Neuankömmlinge im Garten, die Neuanlage so mancher Ecken und vieles andere, was ich aufgrund des späten Termins nicht beobachtender Weise genießen konnte, stellen meine Geduld auf die Probe, von der ich ja bekanntlich eh nicht viel besitze. Nur das Internet mit seinen unzähligen Bildern und diverse Pflanzenenzyklopädien können da ein Wenig Linderung verschaffen, und so träume ich tagein, tagaus mit offenen Augen vor mich hin, wie der kommende Sommer die Neuen Rosen und Begleiter formen wird. Zu denen, die ich bis dato noch nicht im Wachstum beobachten konnte gehören so herrliche historische Rosen wie Louise Odier, Reine Victoria, Maidens Blush, Fantin Latour und Alba suaveolens ebenso wie einige modernere Sorten, die Teils so neu sind, dass nicht mal das elektronische Netz besonders viel ausspuckt. Da wären zum Beispiel die ´Natalie`von Poulsen, die offenbar noch so unbekannt und neu ist, dass der kurze Text des Züchters selbst so ziemlich die einzige Information ist, die man erhält. Zumindest habe ich sie noch blühend gekauft und vergesse dadurch ihren extrem starken und köstlichen Duft nicht. Ihr wuchs ist aber nichtssagend, wie bei allen Pflanzen, die eine komplette Saison in viel zu kleinen Gärtnertöpfen verbracht haben, erweckt sie einen gestauchten Eindruck mit ihren 30 cm Wuchshöhe beim Kauf... laut Poulsen ist das erst ca 1/3 ihrer tatsächlichen Größe und die Blüten wirken dann auch bestimmt nicht mehr so überdimensioniert und pummelig...
Natalie von Poulsen

 Der nächste Kanditat über den es kaum Info gibt ist die ´Camelot´ von Tantau. Sie ist ein Geschenk meiner Mutter, (zusammen mit Reine Victoria und Augusta Luise, Rose de Resht und Abraham Darby weckt dieses Fünfgespann heimatliche Gefühle in mir und hat einen besonderen Status im Garten, wie auch schon die Lions Rose und Edenrose vom Gatten) und war so spät zu mir gekommen, dass ich nur wenige Tage vor den ersten Frösten im November schnell ein Plätzchen finden musste. Ich weiß nur, dass sie klettert und rosa Blüten in Schüben bringt. Ich bin sehr gespannt ob ihr der Platz mit Morgensonne bis ca Mittag ausreichen wird um sich zu entfalten.

Camelot von Tantau
 Auch Lichtkönigin Lucia ist kurz vor Frost gleich doppelt ins Schnäppchenjäger-Körbchen gehoppst, aber da findet sich durchaus viel im Netz, dass mir die Fantasie anzuregen vermag;) Ein Duett in strahlendem Gelb wird künftig den Mittelpunkt eines Beetes am Teichrand bilden, umrahmt von mauvefarbenen Zwergsorten der Buddleja davidii und üppigen reinrosa Bauerhortensien zu Füßen selbiger. Im Kopfkino ein Traum, in Echt bleibt es abzuwarten. Und schon wieder Geduldsspiele.
Stauden wie Hemerocallis mit der Sortenangabe `gelb` (regt mich tierisch auf sowas) und rosa und pink Geranium sind ebenfalls Geduldskandidaten, die ich erst in der nächsten Saison beurteilen kann. Weiterhin gespannt halten mich auch die Winternässe verabscheuenden Gewächse wie Agastache, Bartfaden und Blauraute, die nun fast in der gesamten Höhe von Schnee bedeckt sind, der ja irgendwann mal schmilzt... Die Crocosmien in Knallorange hingegen dürfen gerne das Zeitliche segnen, Ihr Laub ist schön, die Farbe hingegen schrecklich... Mal sehen was sich hier als ausdauernd erweist.





So, das war´s, hier noch der aktuelle Stand;)

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